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---------Leukose-------

Allgemeines

Die Leukose ist eine sehr infektiöse Systemerkrankung der Katze, die durch das Feline Leukosevirus (FeLV) ausgelöst wird. Beschrieben wird die Erkrankung schon im Jahre 1979, man nimmt aber an, daß sie sehr früh entstanden ist. Da einst im alten Ägypten (Pharaonenzeit) die Katzen vorwiegend als Mäusevertilger eingesetzt wurden und es eine ähnliche Erkrankung bei Mäusen und Ratten gibt, nimmt man an, daß eine Virusmutation bei der Katze eingetreten ist. Der Virus in einer artspezifischen Form läßt sich beim Hausschwein, beim Rind und auch beim Pferd nachweisen. Eine direkte Übertragung auf den Menschen besteht z.Z. nicht, jedoch kann man eine sehr nahe Verwandschaft zum HIV (Aids) nachweisen.

Eine Mutante dieses Virus ist das feline Sarkovirus, das sehr bösartige Sarkome, ausgehend von Bindegewebszellen aller Art (Mundschleimhaut), auslöst.

Das FeLV gehört zur Familie der Retroviren (genau wie beim FIV) und zur Subfamilie der Oncoviren. Das eigentliche Virus ist rund und besitzt auf der Oberfläche "Spikes" (das ist wichtig, damit man die Erkrankung versteht), die knopfartige Glycoproteine tragen. Glycoproteine kann man als "Zuckereiweiße" übersetzen. Es gibt viele besondere Arten von Glycoproteinen. In diesem Fall ist es das Glycoprotein 70 (Gp 70) und das Protein 15 (p 15).

Glykoproteine regen immer zur Bildung von Antikörpern an. Beim Menschen kennt man das aus der Bildung von Antikörpern gegen Kinderkrankheiten z.B. Masern, Windpocken, Keuchhusten, etc. Auch hier werden Antikörper gebildet, die das Virus inaktivieren. Wichtig, denn so kann von der Katze das FeLV bei genügender Eigenabwehr bekämpft werden, ohne daß es zu einem Ausbruch der Erkrankung kommt; danach besteht eine lebenslange Immunität.

Die Infektion der Leukose entsteht durch die Anhaftung des FeLV an die Zelloberfläche. Danach dringt das Virus durch die Zelloberfläche ins Innere der Zelle und stößt einen Stoff (RNS) aus. Danach wird eine Kopie der DNS des Virus gebildet und in die Erbinformation der infizierten Zelle eingebaut. Das heißt, daß die katzeneigene Zelle jetzt Viren produziert.

Diese Viren werden nun u.a. mit dem Speichel ausgeschieden. Daraus ergibt sich, daß eine Ansteckung erfolgt über:


Speichel,
allen Körperflüssigkeiten,
durch die Muttermilch,
über Bisse und
durch Belecken.


Da das Virus aber auch Eigenschaften der Katzenzelle angenommen hat, besteht nun eine außerordentliche Ansteckungsgefahr. Bei der heutigen gehäuften Katzenpopularisation auf engem Raum kann man davon ausgehen, daß eine infizierte Katze alle anderen ansteckt.

Das Virus setzt sich in den Lymphknoten fest, vermehrt sich, die Lymphknoten schwellen an. Ist die Katze gesund, hat sie genügend Abwehrkräfte, d.h. wenn das Tier regelmäßig entwurmt wurde, keine Endo- und Ektoparasiten hat, streßfrei gehalten wurde, abwechslungsreiches, nahrhaftes Futter erhielt und an keinen anderen Krankheiten (Schnupfen) litt, dann ist es in diesem Stadium möglich, daß die Katze das Virus aus eigener Kraft eliminiert und eine lebenslange Immunität erhält. Die Antikörper können dann im Blut nachgewiesen werden. (Antikörpertest beim Tierarzt ist positiv, was aber auch irrtümlich für eine Infektion gehalten werden kann).

Bei einer Serumuntersuchung kann man allerdings keine Antigene nachweisen! Deshalb muß man bei Leukoseverdacht oder vor einer Impfung immer einen Antigennachweis erbringen.

Reicht aber die Immunität der Katze nicht aus, dann entsteht in diesem Stadium die Virämie, die sich im Blut des Tieres abspielt. In diesem Stadium kann man das Virusantigen mit verschiedenen Untersuchungen nachweisen. Sofern sich jetzt eine Immunität ausbildet, kann das Virus nach einigen Wochen wieder aus dem Blut verschwinden, so daß die Untersuchungen zum Nachweis des viralen Antigens im Blut negativ werden.

Bildet sich keine Immunität aus, ist die Folge, daß sich eine fortschreitende Infektion ausbreitet und es werden zahlreiche Organe befallen. Besonders betroffen sind die Drüsen, Speichel-, Tränen- und Duftdrüsen. Die Viren werden jetzt ausgeschieden. Die Viren wandern aber auch ins Knochenmark und in die inneren Organe, wo sie sich stark vermehren. Es entsteht z.B. eine Leber-, Nieren- und Milzschwellung. Diese Vergrößerung läßt sich im Röntgenbild nachweisen. Deswegen sollte man beim Tierarzt immer darauf bestehen, vor einer Behandlung oder bei Leukoseverdacht eine Röntgenaufnahme des Tieres zu machen. Im Knochenmark kann sich das Virus abkapseln und im Blut dann nicht mehr nachweisbar sein. Hier kann es über Jahre, ohne Symptome zu machen, ruhen.

Unter geeigneten Bedingungen wie Schwächung der Katze bei z.B. Vermehrung oder bei Streß, bricht es durch, macht dann vielseitige Symptome und ist wieder hoch infektiös.

Das Virus enthält 3 Antigengruppen:


1. p 15 (Protein mit 15 000 Dalton)
2. die Hüllenantigene bestehen aus Gp 70 (Glycoprotein mit einem Molekulargewicht von 70 000 Dalton)
Anhand des Gp 70 kann das Virus in die Subgruppen A,B und C unterteilt werden. Antikörper gegen Gp 70 inaktivieren das Virus.


3. Die vier inneren Antigene sind Proteine.
Sie sind in den infizierten Zellen und im Blutplasma mit Elisa- oder IFA-Tests nachweisbar.

Auch gegen diese Antigene können Antikörper gebildet werden. Sie führen jedoch nicht zur Ausbildung einer Immunität, sondern zu einer Schwächung des Immunsystems. Die Antikörperbildung ist sehr hoch, verzehrt unnötig durch die ständige Neubildung viel Kräfte des Tieres und steigert den Stoffwechsel des Tieres erheblich (Schwächung des Katzenorganismus).

Jetzt kann man es beobachten, daß die Erkrankung durchbricht und unspezifische Symptome macht.

Als besondere Möglichkeit kann auch bei der Leukose ein Zelloberflächenantigen , das Feline Oncorna Cell Membrane Associated Antigen (FOCMA), entstehen. Es findet sich auf den bösartig entarteten Zellen. Dabei kann aber der FeLV- oder FeSV-Antigen-Test positiv oder negativ sein. Auch gegen FOCMA können Antikörper gebildet werden (FOCMA-Antikörper). Katzen mit FOCMA-Antikörpern sind gegen die Entwicklung von tumorösen einschließlich leukämischen Krankheitsformen geschützt, nicht aber gegen degenerative, entzündlich wuchernde oder immunschwächende Krankheiten (FeLV-bezogene Krankheiten).

Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie sich die Infektion bei der Katze äußern kann:

Durch die Immunschwäche kann bei einer anhaltend infizierten Katze die Virusvermehrung überhand nehmen und zu einem Ausbruch der tumorösen oder aber der FeLV-ausgelösten und unterstützten Krankheiten führen. Seit der Entdeckung des FIV wird eine bedeutende Gefahr in der Infektion mit diesem Virus gesehen. Auch kann eine Cortisonbehandlung das Gleichgewicht zwischen der Virusvermehrung und der Antikörperbildung erheblich beeinflussen. Andererseits kann sich die Produktion von Antikörpern gegen die inneren Antigene richten und einen toxischen Effekt auslösen. Eine Nierenentzündung kann z.B. so entstehen.

1. Die klinisch stumme entzündlich wuchernde Infektion
Sie kann jahrelang, manchmal auch zeitlebens, ohne Erscheinungbild vorhanden sein, andererseits bei einer Immunschwächung in eine tumoröse Form übergehen. (FeLV-unterstützte Krankheitsbilder). Es erkranken aber jährlich etwa 50% der Katzen klinisch. Tiere, die viele Jahre lang eine klinisch stumme Infektion hatten, können im höheren Alter negative Testergebnisse bekommen. Das ist auf die Bildung von ausreichend vielen Antikörpern zurückzuführen. Allerdings können sie auch schnell wieder infektös werden, wenn das Immunsystem geschwächt wird (Streß, Schnupfen, Durchfall). Dann brechen Krankheiten hervor, die von der FeLV unterstützt werden.

Virämische Katzen, die keine Zeichen von Erkrankung haben, bleiben aber Virusausscheider und stecken andere Tiere an. Sie müssen isoliert werden!

2. FOCMA-Antikörper-positive Katzen
Sie können ebenfalls klinisch stumm bleiben, aber auch an einer FeLV-unterstützten Krankheit erkranken. Allerdings nie an tumorösen Formen. Für die Praxis ist die Bestimmung der FOCMA-Antikörper von keiner großen Bedeutung, da diese Tiere nur an FeLV-unterstützten Krankheiten erkranken, die Stellung der Diagnose aber Schwierigkeiten macht, da man sie von den anderen Formen nicht unterscheiden kann.

3. FeLV unterstützte Krankheiten
Zu ihnen werden folgende Erkrankungen gerechnet:


degenerative Krankheiten: Abbau der Thymusdrüse, Blutarmut, Vermehrung der weißen Blutkörperchen, Gerinnungsstörungen, Veränderungen der Lymphbahnen und der Lymphknoten, Harnwegserkrankungen.

Schwächung des Immunsystems: Selbstzerstörung der roten Blutkörperchen und damit verbunden eine Blutarmut, Zerstörung der Substanzen, die für die Blutgerinnung von Wichtigkeit sind, Nierenentzündungen.

Neurologische Erscheinungsbilder: Lähmungen, Lichtscheuheit, Angstzustände, Schluckbeschwerden.

Unspezifische chronische Krankheiten: Zahnfleischentzündungen, Schnupfen, Husten, Lungenentzündungen, Verdauungsstörungen, Mattigkeit, Abmagerung, evtl. Fieber.
4. Tumorkrankheiten
Bösartig entartete Zellen der Haut, Schleimhaut, des Lungen-, Nieren- und Lebergewebes.

Da die Leukose heute eine sehr weit verbreitete Katzenerkrankung ist, sollte jeder Halter bei therapieresistenten Erkrankungen an die Infektion mit FeLV denken. Jedes FeLV-infizierte Tier sollte isoliert werden. Zwar ist nicht erwiesen, daß sich der Mensch anstecken kann, jedoch vermehrt sich das Virus sowohl auf tierischen als auch auf menschlichen Zellkulturen. Menschen, besonders aber Säuglinge mit einer Schwächung des Immunsystems, sollten zu den infizierten Katzen keinen Kontakt haben.

Die Lebensaussichten einer leukosekranken Katze sind ungünstig bis aussichtslos. Es gibt mehrere Möglichkeiten der Therapie, doch ist in einem fortgeschrittenen Stadium mit Symptommanifestation eine Heilung zweifelhaft. Gute Aussichten auf Heilung bestehen nur, wenn man die Krankheit sehr früh erkennt (bis zu weniegr als 1 Jahr nach Infektion). Da jede Katze jährlich geimpft werden sollte, ist es dem Tierarzt möglich, das Gebiß zu überprüfen (Zahnfleischentzündung deutet auf eine Leukoseinfektion hin) und die Lymphknoten abzutasten (bei einer Vergrößerung sollte ein Leukose-Test durchgeführt werden). Freigänger sollte man in jedem Fall impfen lassen, wenn sie noch FeLV-negativ sind.

Ferner sollte man bei einem Neuerwerb einer Katze - und sei es eine Rassekatze vom Züchter - sofort testen lassen, und zur Sicherheit nach 6 Wochen erneut. Oft beraten die Tierärzte den Halter nicht, weil die Leukoseimpfung gesetzlich nicht vorgeschrieben ist (so aber Katzenschnupfen und Katzenseuche), und eine Aufklärungspflicht nicht besteht. Oft scheuen auch die Halter sich vor den anstehenden Kosten (ca. 60 DM der Test und ca. 90 DM die Impfungen), auch möchte der Tierarzt seine zukünftigen "Kunden" nicht verlieren.

Verantwortungsvolle Katzenbesitzer müssen schon dem Tierarzt unzweifelhaft klarmachen, daß ihnen das Leben ihres Haustieres, mit dem sie ja 16 Jahre zusammenleben wollen, mehr wert ist als die jährlichen Kosten der Impfungen.

Entdeckt man rechtzeitig die FeLV-Infektion dann habe ich mit einer speziellen Therapie besonders gute Erfolge gehabt. Diese Therapie wurde an der veterinärmedizinischen Fakultät der Universität München von Prof. Anton Mayr entwickelt und Frau Dr. Diana Hörber aus Dinkelsbühl schrieb ihre Doktorarbeit darüber.

Sie testete in ihrer Kleintierpraxis 489 Katzen auf Leukose. 133 Tiere waren FeLV positiv, das sind etwa 19%. Von diesen 133 Katzen machten 47 einen völlig gesunden Eindruck. 86 Tiere zeigten unterschiedlich schwere Krankheitszeichen.

Gleichzeitig stellte die Tierärztin fest, daß 95% der gesunden Katzen regelmäßig geimpft wurden und nur 14% unter Wurmbefall litten. Bei den Leukose-Katzen hingegen war über die Hälfte verwurmt und nur 17% wurden regelmäßig geimpft.

Dies scheint auch ein Hinweis darauf zu sein, daß Tiere, die regelmäßig entwurmt und gegen Katzenschnupfen, Katzenseuche und Tollwut geimpft werden, weniger anfällig für eine Leukoseinfektion sind.


Leukosebehandlung:

1. Tierärztliche Untersuchung - Impfungen: Schnupfen, Katzenseuche, ggf. Tollwut.
2. 4 Wochen Pause, damit das Tier Antikörper bilden kann. Wichtig ist eine gesunde, ausgewogene Ernährung und die streßfreie Haltung.
3. Entwurmen. Evtl. andere Krankheiten behandeln lassen: Zahnfleischentzündung, Bindehautentzündung. Bei Befall mit Ektoparasiten: Bekämpfung.
4. 3 Wochen Pause
5. Die klinisch gesunde Katze erhält nun:
1. Woche: am ersten und am dritten Tag eine Injektion Baypamun. (z.B. Montag und Donnerstag)
2. Woche: eine Injektion Baypamun. (Donnerstag)
3. Woche: eine Injektion Baypamun. (Donnerstag)
4. Woche: eine Injektion Baypamun. (Donnerstag)
5. Woche: eine Injektion Baypamun. (Donnerstag)
6. Woche: Leukose-Test.
Ist der Leukose-Test negativ, kann sofort geimpft werden.

Erkrankungen, die während der Therapie auftreten, müssen sofort behandelt werden. So kann es z.B. oft zu Abszessen kommen. Diese Abszesse gehen meist von den Lymphknoten aus. Dies kann ein Zeichen dafür sein, daß das Baypamun das Immunsystem so stabilisiert, daß die Katze die Viren dort bekämpfen kann, wo sie sich gehäuft aufhalten und das sind die Lymphknoten. Bevorzugte Bereiche sind der Hals und der Beckenbereich, rechts oder links neben den Schwanzwurzel. Der Halter muß darauf achten!.

Die Therapie wird aber während der Behandlung von anderen Erkrankungen nicht unterbrochen!

Eine kranke Katze erhält solange zweimal wöchentlich eine Injektion, bis sie genesen ist. Meist wird das binnen 2 bis 3 Wochen sein. Dann nur noch 4 Wochen lang 1 Injektion in der Woche. Ist dann der Leukose-Test negativ, kann auch dann geimpft werden.

Wer sicher gehen will, der kann dann nach 6 Monaten einen Antigen-Test durchführen lassen. Die Katze aber, die den Besuch beim Tierarzt über 6 Wochen lang hat ertragen müssen, wird nicht sehr begeistert sein. Da man ja sowieso danach jährlich wegen der Impfung in die Praxis muß, läßt sich ein Sicherheitstest auch dann durchführen.

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